Klassische Events vs. Online-Events – Was bringt deinem B2B-Marketing wirklich etwas?

Digital verlängertes B2B-Event mit Messestand und Laptop zur Lead-Erfassung
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Ein Erfahrungsbericht mit Strategie-Check für 2025


Drei Tage auf der New Work Evolution – und die Frage: Reicht das heute noch?

Anfang Mai war ich drei Tage lang als Aussteller auf der New Work Evolution in Karlsruhe. Klassisches Messeformat: Stand aufbauen, Gespräche führen, Visitenkarten sammeln. Eine super Möglichkeit für persönliche Kontakte, tiefere Gespräche, spontane Begegnungen. Aber auf der Rückfahrt war da wieder diese eine Frage im Kopf:

👉 Reicht das heute noch für erfolgreiches B2B-Marketing?

Denn parallel – oder besser: digital – passiert so viel mehr. Webinare, virtuelle Panels, LinkedIn-Livestreams. Schneller, skalierbarer, messbarer.

Die zentrale Frage ist also nicht: „Was ist besser?“, sondern:
Wie kannst du Eventformate gezielt für deine Marketingziele nutzen – statt sie nur abzuhaken?


Der strategische Rahmen: Ziel vor Format

Bevor du dich für ein Format entscheidest, solltest du eine Sache glasklar definieren:
Was soll dein Event leisten?

Im B2B-Eventmarketing sehe ich diese vier Hauptziele:

  1. Awareness steigern: Deine Marke sichtbar machen und in Köpfen bleiben
  2. Leads generieren: Interessierte systematisch in Kontakte überführen
  3. Kundenbindung stärken: Bestehende Kunden aktiv einbinden und weiterentwickeln
  4. Positionierung vertiefen: Thought Leadership durch Inhalte und Austausch

Das Eventformat ist dann Mittel zum Zweck – nicht Selbstzweck.


Präsenz-Events: Vertrauen, Tiefe – und begrenzte Skalierung

Wann lohnen sich klassische Events?

Klassische Events funktionieren besonders gut, wenn:

  • der Beziehungsaufbau im Vordergrund steht
  • komplexe oder erklärungsbedürftige Angebote verkauft werden
  • du hochqualifizierte Kontakte vor Ort gewinnen willst

Beispiel New Work Evolution:
Viele Gespräche an unserem Stand waren nicht einfach Small Talk – sie gingen direkt ins Detail. Die Interessierten kamen vorbereitet, mit konkreten Fragen, was zu hochwertigen Kontakten führte.

Die Grenzen analoger Formate:

  • Hoher Aufwand & Kosten: Messebau, Personal, Anreise, Zeit
  • Begrenzte Reichweite: Wer nicht vor Ort ist, bleibt außen vor
  • Geringe Automatisierung: Lead-Nachbereitung bleibt oft manuell

Online-Events: Skalierung, Automation – aber mit Distanz

Wann lohnen sich digitale Events?

Wenn du…

  • Reichweite maximieren willst
  • Themen schnell & kosteneffizient platzieren möchtest
  • deine Leads datenbasiert bearbeiten willst

…dann sind Webinare, virtuelle Panels oder LinkedIn-Livestreams unschlagbar.

Was online besonders stark ist:

  • Exakte Auswertung (Anmeldungen, Teilnahmedauer, Klicks)
  • Direkte Integration in Marketing-Automation
  • Wiederverwendbarkeit als On-Demand-Content

Die Hürden:

  • Geringere Aufmerksamkeitsspanne
  • Weniger persönliche Bindung
  • Technische Risiken (Tonprobleme, Ausfälle, Tool-Frustration)

Praxisbeispiel: Digitale Verlängerung eines Messeauftritts

Was wir aus Präsenz + Digital kombinieren können:

Rund um einen Messeauftritt haben wir bei uns intern eine digitale Verlängerung der Aktion aufgesetzt, mit Fokus auf Leadqualität und effiziente Nachbearbeitung.

So sah die Verzahnung aus:

  • Vor dem Event: LinkedIn-Posts + personalisierte E-Mails mit Einladung zur Terminbuchung
  • Während der Messe: QR-Codes am Stand → Landingpage mit exklusivem Whitepaper
  • Nach dem Event: Automatisierte Nurturing-Strecke mit abgestimmten Inhalten (z. B. Video-Zusammenfassungen, Use Cases)

Was das gebracht hat:

  • Höhere Leadqualität: Die meisten Leads waren vorinformiert und interessiert
  • Bessere Gesprächsvorbereitung: Auf beiden Seiten
  • Effizientere Nachbereitung: Weniger Streuverlust, mehr Relevanz

Fazit: Der Erfolg liegt nicht im Format – sondern in der Verknüpfung

Klassische Events bauen Beziehungen. Digitale Events skalieren Reichweite.
Aber am wirksamsten ist dein Eventmarketing, wenn du beides kombinierst – und strategisch denkst.

Meine Empfehlung für deine Eventstrategie 2025:

  1. Ziele definieren: Awareness, Leads, Kundenbindung oder Positionierung?
  2. Format passend wählen: Klassisch, digital oder hybrid – aber mit klarer Absicht
  3. Content & Follow-up planen: Noch vor dem Event
  4. Nurturing automatisieren: Damit Kontakte zu Kund:innen werden
  5. Denke in Kampagnen – nicht in Kalendereinträgen

Frederiks Marketing-Notiz:

„Events sind keine Einmalaktionen – sie sind Content-Quelle, Vertrauensanker und Leadmotor in einem. Aber nur, wenn du sie mit deinem Marketing verknüpfst und in Kampagnen denkst.“

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